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Virtual Reality Brille Oculus Rift – wie funktioniert sie und wozu dient sie?

Die Virtual Reality Brille Oculus Rift des Herstellers Oculus ist eine der ersten namhaften VR Brillen, die erst vor relativ kurzer Zeit, genauer gesagt im Jahr 2012, auf dem (US-amerikanischen) Markt eingeführt wurden. Aufgesetzt wird sie wie eine Skibrille und hat optisch damit auch ein wenig Ähnlichkeit.

Mit 379 Gramm ist sie relativ schwer, ist aber an der Innenseite mit schwerem Schaumstoff gepolstert und mit einem Gurt ausgestattet, der über dem Kopf verläuft, wodurch sie sich angenehm trägt. Da das Sichtfeld nahezu komplett ausgefüllt ist, fällt es nicht schwer, in eine virtuelle Welt einzutauchen und die Realität um sich herum zu vergessen. Folgendermaßen lässt sich der Aufbau der Oculus Rift beschreiben: Auf einem 7-Zoll-Display (von der Größe vergleichbar wie bei Minitablets) werden durch eine spezielle Software nebeneinander bereits gekrümmte Bilder für das rechte und für das linke Auge angezeigt. Direkt vor dem Display sind zwei Linsen angebracht, welche die Bilder entzerren und vergrößern. Insgesamt drei verschiedene Linseneinsätze werden mitgeliefert, welche sich an der Sehschärfe des Nutzers orientieren: Ein Linsenpaar ist für Normal- oder leicht Weitsichtige gedacht, ein weiteres für Kurzsichtige und ein Paar für stark Kurzsichtige (bis etwa minus fünf Dioptrien). Natürlich kann man auch seine normale Brille unter der Oculus Rift tragen oder Kontaktlinsen verwenden.

Ganz im Sinne einer VR Brille registriert die Oculus Rift die Kopfdrehungen des Nutzers und stellt die Bilddarstellungen entsprechend darauf ein, was über ein eingebautes Magnetometer realisiert wird. Die Technik der Oculus Rift eignet sich für Spiele, Filme bzw. DVDs, aber neben dem Unterhaltungsgenre auch für alle möglichen Formen der Informationsvermittlung, etwa die Vorführung von Hotels, Kreuzfahrtschiffen durch Reiseveranstalter oder die Darstellung von Wohnungen, Häusern oder Einbauküchen durch Architekten, Makler und Möbelhäuser.

Die Kosten für die Oculus Rift VR Brille liegen derzeit bei rund 300 US-Dollar, wobei nochmals rund 60 US-Dollar für Versandkosten anfallen, da die Brille aus den USA verschickt wird. Umgerechnet in Euro: etwa 700 € aufwärts. Wer die Oculus Rift gerne testen möchte, bestellt sie am besten auf der Website des Herstellers.

Vorteile und Nachteile der VR Brille Oculus Rift

Der angenehme Tragekomfort und der weite Blickwinkel, der durch die Oculus Rift ermöglicht wird, sprechen für sich, ebenso die Flexibilität an Einsatzmöglichkeiten. Da das Sichtfeld nahezu komplett ausgefüllt wird, ist es nicht schwer, sich in die virtuelle Umgebung hineinzuversetzen.

Bisher laufen Rift Anwendungen bzw. Programme nur unter einem Betriebssystem, nämlich Windows Vista, 7 und 8. Ein Manko ist auch, dass die Auflösung der Bilder bei der Oculus Rift eher gering ist: 1280 x 800 Pixel. Pro Auge entspricht das einer Auflösung von 640 x 800 Pixel. Aufgrund der starken Vergrößerung können die Pixel recht deutlich erkannt werden, teilweise sogar das komplette Pixelraster. Dazu kommt: Wird der Kopf etwas schneller nach rechts oder links gedreht, kommt es zu einer beträchtlichen Latenz (Verzögerung) der Anzeige auf dem Bildschirm. Konturen werden nachgezogen und verschwimmen. Ein generelles Problem bei VR Brillen ist die Simulator-Krankheit, denn bei zu großer Latenzzeit wird dem Nutzer schon nach kurzer Zeit übel. Die Verzögerung der Oculus Rift bleibt zwar unter dem kritischen Wert von 60 ms, ist aber noch deutlich von den optimalen 20 ms entfernt. Bei der Oculus Rift gibt es also noch Raum für Verbesserungen, doch steht die Entwicklung der Virtual Reality Brillen auch erst ganz am Anfang.